Montag, 10. September 2012

Sprachfreiraum

Hier brennt Hanno auf einem Traktor, der bei der 14. Aicher Trophy dabei war. Ich war derweil auf der Hans Wödl Hütte und beschäftigte mich mit einem Kaspressknödel. Im Zuge des Verdauprozesses stieß mir Folgendes auf:
Es waren jetzt ja zehn Tage lang die Paralympics im Gang und vom Gang kommt man gleich in den Ganges oder aber zum Gehen. Dazu braucht es mindestens circa ein Bein. Schneller sind aber heutzutage die, die nur circa zwei halbe Beine haben. Denn daraus kann man mit wundervoll eleganten Bein- und Fußprothesen, rein von der Länge her, so in etwa zweieinhalb Beine machen und inst anderen dann um Nasenlängen voraus. Das schmerzt die Ein- und Wenigerbeinigen sicher. Dafür habe ich Verständnis. Ein einbeinbeeinträchtigtes Dasein zu führen, stelle ich mir schwierig vor. Wenngleich ich das Wort "Einbeinbeeinträchtigung" doch als großen Wortschatz empfinde. Vollends fürchterlich einerseits und wortwertvoll andererseits, wird es dann, wenn sich zum fehlenden Bein schmerzbedingte Pein gesellt, was dann im kaum mehr zu übertreffenden Wort "Einbeinpeinbeeinträchtigung" zum Ausdruck kommt. Alle Einbeinpeibeeinträchtigten auf Erden verdienen entsprechende Entschädigungen und die Sprache verdient mehr Freiraum. Mein Einbeinpeinbeeinträchtigungs-Abriss kann diesbezüglich durchaus als Vorschuss betrachtet werden.

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