Donnerstag, 3. März 2016

Durchs Jahr mit den Incandenzas

Schreiben und an die Glocke gehen verboten!
Infinit Jest: Teil 2
Jetzt aber mal eine ordentliche Portion Depression. Der Mann weiß, wovon er schreibt. Das greift tief und langt ordentlich zu. Indes hat sich der saudische Gesundheitsattaché zu Tode unterhalten und wir lernen Hals Kollegen etwas näher kennen. Außerdem wird ein neues Fass, das Spionage- und Agentenfass aufgemacht. In der Tennisakademie aber sind alle nur müde uns lästern über ihre Trainer ab, durchschauen aber auch, dass dieses Ablästern von ihnen gewünscht wird. Oh ja, das sind schon alles Schlaumeier, diese angehenden Tennisprofis. Aber sie haben natürlich auch alle schon ihre Schäden und Macken und wer macht's wieder gut? Die Chemie und das Gemeinschaftsgefühl, aber mehr die Chemie. Das ist schon alles ziemlich lustig, wird aber noch besser, wenn Mario Incandenzas romantische Erfahrung mit dem weiblichen Aufschlagmonster im Dickicht samt verstecktem Husky-VI-Stativ beschrieben wird. Dann wird man aber gleich wieder runter geholt mit einer flirrend-brutalen Drogenmilieu-Story. Das kommt sprachlich alles so unterschiedlich daher, so souverän unterschiedlich, dass man wirklich nur den Hut ziehen kann. Und kaum wird ein Drogenkollege im Container entsorgt und das laute Klonken seines Schädels im leeren Container beklagt, wehklagt ein verunglückter Maurer über sein Flaschenzugschicksal, das zwar auch mit erheblichen Verletzungen endete, aber dermaßen lustig ist, dass man sich wünscht, er hätte sich noch mehr gebrochen.
Womit wir gerade mal ein Siebtel (200 Seiten) des Gesamten gelesen hätten. Was heißt hier wir? Ich. Morgen stelle ich den Wuchtwälzer wieder ins Regal (Bibliothek in der LiterarMechana Venedig-Wohnung) und mal sehen, vielleicht lese ich im Sommer in Griechenland weiter.