Freitag, 17. Dezember 2010

Herzauflauf

Wirf den Schluchzkraftverstärker an, mach das Traurigkeitsdoping klar. Mir ist nach metamelancholischen, ironieverbrämten Heulevozierungsflausen.

Na das kann ja was werden.
Was heißt was werden? Wir sind. Du bist, ich bin. Du bist mein Weichziel.
Was soll denn das heißen? Dass du dich gut, weich angreifst oder dass du gut ausweichst, wenn ich dich angreifen will? Ist ein Weichziel etwa eine dialektische Angelegenheit?
Beziehungszeugs ist immer höchst diffizil und dialektisch.
Öha. Ob mir das nicht zu viel schwierige d-Wörter sind?
Nur nicht defätistisch werden mein Dusseldäumling. Rück mal raus mit einem flotten Kompliment, ruck zuck.
Ähm... Du bist der Saum meiner verwahrlosten Gefühlsböschung.
Gefühlsböschung? Böschung klingt nach Wildwuchs und ich soll dich maßregeln? Geht’s nicht vielleicht etwas lieblicher?
Du mein von Wicken umranktes Blütenblätterhaupt reckst mir doldendrall deinen Bestäubstempel entgegen.
Geht’s nicht vielleicht etwas weniger lustgesteuert? Die Gegenwart erlaubt uns die Lustprinzipsteuerung, das ja. Aber ästhetische Grundprinzipien dürfen darob nicht den Bach runter gehen.
Jetzt sei doch nicht gleich so barsch.
Hamletbarsche können das Geschlecht wechseln und es mal so mal anders treiben.
Das klingt interessant.
Interessant ist auch Tatsumi Hijikata Lebensmotto, das da lautet: „Ich bin noch nicht geboren geworden.“
Für dieses Zitat gibt’s jetzt 'n Orden.