Montag, 10. November 2025

Reisevorbereitungen

Wie sich auf eine Indienreise vorbereiten? Da gibt es natürlich die unterschiedlichsten Zugänge und Arten. Am frühesten hatte ich mich mit den Vorbereitungsimpfungen auseinander zu setzen. Typhus, Tollwut, Dengue Fieber, Polio, Keuchhusten, Tetanus, Hepatitis wird aufgefrischt und der FSME-Schutz passt noch. Der September 2025 ist mein Impfmonat, die Tollwut ist dreistufig und hat es ganz schön in sich. Ich unterschätze das beim ersten und zweiten Mal und bin danach tagelang ein Impfzombie. Nein, dieses Wort wollen wir nicht etablieren. Mich praggte es nicht grad um, aber es beutelt mich schon ordentlich her, einmal verlier ich sogar meine Stimme und muss mit einem Reststimmchen auftreten. Aber alles besser als Tollwut. Die Impfungen kosten mich vermutlich mehr als die ganze Reise. Aber daran soll man nicht denken. Das ist Vorbereitung und dient generell der Gesundheit. Damit ist man körperlich für Indien gerüstet. Gegen Durchfall gibt es Kohletabletten und gegen nicht aufhören wollenden Durchfall gibt es Imodium. Ich werde wohl doch eine Flasche Schnpas mitnehmen und immer direkt desinfizieren, was ich zu mir nehme. Peel it, cook it or leav it - heißt es bekanntlich. Ob sich immer alles schälen lässt, bezweifle ich. Schnaps wird mir beistehen. Soviel zum gesunheitlichen körperlicher Art. 

Den Geist muss man natürlich auch auf diese Reise vorbereiten. Es fragen einen ja nicht wenige, ob man Erleuchtung sucht. Such ich nicht. Der Geist lässt sich lesend, Filme schauend und bei der Indischen Botschaft auf die Ausstellung eines Visums wartend vorbereiten. Im Grunde geht es mehr um Gelassenheit. Mit Gelassenheit lässt sich vermutlich auch Durchfall besser vertragen. Gelassenheit jedenfalls übt man ab besten in der Indischen Botschaft in Wien, Opernring. Nein, online lässt sich da nichts machen. Es ist zwar viel online zu machen, dann auszudrucken und mitzubringen, aber ein Online-Visum, nein, nein, nein. Das mit der Digital-Nation mag auf eine Region irgendwo in Indien (wo ist das Silicon-Valley Indiens?) zutreffen. Hier wird noch mit Papier gearbeitet und erstmal an der Ausfüllmaske auf der Homepage verzweifeln, denn die stürzt gerne ab, während man noch überlegt, wo die eigene Mutter geboren wurde. Ja, es wird allerhand abgefragt. Das geht schon ganz schön in die Tiefe. Ab dem zweiten Mal kennt man Leute, die demnächst auch nach Indien wollen. Manche haben es schon ziemlich eilig, die Beamten nicht. Man kommt ins Gespräch, tauscht sich aus, was beim jeweiligen Antrag fehlte. Sehr sympathisch eigentlich, müsste man nicht ein drittes Mal Antanzen, bis dann alles passt. Aber Indien braucht, wie die Eintrittskarte für das Land, Geduld. 

Wenn jemand mit dem Pass und einem auf das richtige Datum ausgestellten Visum den Büroraum verlässt applaudieren die anderen Leidgeplagten. So schnell entsteht eine Schicksalsgemeinschaft.  Davon liest man in den "Gebrauchsanweisungen für Indien" nichts, das erzählt einem auch kein Mensch, der schon in Indien war, da sind dann doch andere Dinge eindrücklicher und wichtiger - das ist nur zu verständlich und ich freu mich auch schon drauf. Um meine drei Wochen dort dann bestens auskosten zu können, mache ich diese Vorarbeit hier. Die Vorbereitungen festhalten, die Reiseeindrücke dann auch. Es soll ein Davor, ein Danach und das Dazwischenhauptbild entstehen. Ich bin bereit. Morgen mehr.