Freitag, 21. April 2023

Sternlesung in Güssing


Drei sechste Klassen des BORG Güssing versammelten sich im Werkraum der Schule und gaben ein interessiertes, aufmerksames und fragendes Publikum ab. Der erkrankten Lehrerin Beatrice Halper sei an dieser Stelle gedankt, Kollege Peter Grandits hat übernommen, irgendwer hat mich auch mit Kaffee versorgt und irgendwer hatte auch Geburtstag. Es ging also hoch her im Lehrerzimmer und im Werkraum. 

Im Auftrag des Projekts "Sternlesen" initiiert von Marlen Schachinger (#sternlesen, #institutfuernarrativekunst) trat ich also die Reise ins vermeintlich nahe Burgenland an, um dort "Herzblessuren" (von Ines Strohmaier) und meinen Roman "Das Dorf ist wie das Internet, es vergisst nichts" auszupacken und auch vor Ort zu lassen, auf dass beide Bücher möglichst herumgereicht und gelesen werden mögen.

Dass am Sonntag Welttag des Buches ist, ließ sich beiläufig sagen. Bekanntlich kann man alles, was man sagen kann auch beiläufig sagen - Danke Elfriede Gerstl! 


Dass grad in allen Bundesländern Sternlesende unterwegs sind, wissen die sechsten Klassen des BORG Güssing auch und dass es morgen, bei strahlendem Sonnenschein auf dem Rathausplatz St. Pölten zu einem großen Sternleseauflauf kommen wird, bei dem zwar keine Sterne vom Himmel geholt, aber sicher unter anderem NÖ die Leviten gelesen werden, ist auch kein gehütetes Geheimnis. Im Gegenteil es sei hiermit hochoffiziell ins Internet eingraviert: 


Ab 17 Uhr Rathausplatz. Sternlesen ohne Maulkorb mit allen Beteiligten. Siehe:  www.ink-noe.net

 

 

Ein Herz für Brutalismus: Güssing


Wenn einer eine Lesereise tut, dann hat er was zu erzählen. Er hat auch was zu sehen. Er ist ich und ich staunte über die Vielzahl von klassisch brutalistischen Bauwerken in Güssing und Umgebung. 

Das Kulturzentrum und die Stadtbücherei in Güssing sind schön kubisch einbetoniert und somit gut verankert in der Stadt und neben dem Rinnsal, das ich grad nicht zu benennen weiß. Was ich aber weiß, ist, dass die Uferpromenade (um das Wegerl hier mal so hochtrabend zu benennen) den Namen einer Medaillengewinnerin der Winterolympiade in Sotschi 2014 trägt. Ich glaube es war irgendwas mit Snowboard und Paralell und das ist - so flach wie hier einem alles entgegenkommt - schon sehr bemerkenswert. 


Dass Waschbetonplatten hier gerne Fassadengestaltungselement sind, ist mir auch aufgefallen und dann, dann war ich natürlich angetan von den Güssinger Garnelen. 

Ja, wer eine Sternlesereise (#sternlesen, #institutfuernarrativekunst) tut, hat was zu erzählen, was zu sehen und gegessen habe ich dann im traurigsten China-Restaurant der Welt. Was schade ist, denn geschmeckt hat es gut. Also Essen vier Sterne, Atmosphäre ein schwarzes Loch. 

Güssing - Ort der Extreme.
Güssing - Heimat der Superlative.
Güssing - already missing you!