
Mittlerweile ist Großvater pensionierter Palmölianer, quasi ein Postpalmölmagnat und sähe seinen Palmenkelnachwuchs natürlich gerne als Morgensterne auf- und dastehen. Großvater schaute auf uns, Vater haute uns. Wir nannten unseren Großvater immer Palmöli, wir nannten unseren Vater immer Im-Öli. Großvater machte alles zu Geld. Vater trank alles und ging bereits unter, als wir noch topfpflanzenklein waren. Das Leben ist grausam, predigte Palmöli. Süßes und Saures regieren die Welt: Schokoriegel und Waffeln, Palmöl und Napalm. Ihr habt es im Stamm, euch für das Richtige zu entscheiden. Palmöli psalmierte gern. Palmöli hatte aber auch seinen Christian Morgenstern intus und wusste: Ist die Kokosnuss im Butter / Rinnt der Tran des Wals im Kutter / Und dein Sein / schifft sich ein
Rohrköhlauer #1, am 16. Jänner 2017
ROHRKÖHLAUER-KONZEPT
Rohrköhlauer ist ein Dialog zwischen Fotografie und Literatur. Die Fotografin Claudia Rohrauer gibt das Bild und den Rhythmus vor, der Autor Markus Köhle liefert den dementsprechend kurzen oder langen Text – je nach Bildfrequenz: 1 Foto pro Woche = 7 Zeilen Text, 1 Foto pro Monat = 28-31 Zeilen, 1 Foto pro Jahr = 365 Zeilen, 2 Fotos pro Tag = 2 halbe Zeilen, etc.
Vorabsprache gibt es keine, Nachbesprechung beziehungsweise Kommentare erwünscht (an: koehle@backlab.at). Die Projektdauer ist auf 1 Jahr (2017) respektive maximal 365 Bild-Texte angelegt.