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| Schon schön, gell? |
Alte Engländer, Einheimische, Russen und ich - das ist Colva. Die guten Plätze sind die, wo die alten Engländer abhängen. Die trinken abends Bier, was sie untertags schon geübt haben. Sie können es. Am Abend bin ich mit dabei. Juhui! Das Essen freilich kommt nicht zu kurz. Mit den Nelken und Zimtstangen, die hier in einm Seafood-Biryani sind, kochen wir das ganze Jahr Apfelmus. Heute hab ich meinen Seafood-Sizzler aus einer halben Ananas gefuttert. Von der Haupt- direkt zur Nachspeise, ein süßer Hochgenuss.
Etwas befremdlich sind hingegen die Straßenrandfeuerchen am frühen Morgen. Da wird einfach das Kehrricht verbrannt und wenn etwas Plastik dabei ist, stinkt's und raucht's halt sehr. Das Meer am Morgen (Sonnenaufgangsspanziergang - um kurz vor Sieben geht sie auf, um kurz vor Sechs unter) hat sich ganz schön zurückgezogen. So ist der Strand noch breiter. Ewig lang ist er sowieso. Bin 35 Mintuen in eine Richtung gegangen - kein Ende oder nicht ganz so schöner Strand in Sicht. Wahnsinn.
Nur anfangs verstörend sind die Kühe am Strand. Sind auf der Autobahn, im Stadtzentrum, sie sind überall, warum also nicht auch am Strand. Mir scheint, sie genießen es. Aber als ich dachte, da heult jetzt aber eine Kuh ordentlich auf, da war es dann doch ein Motorboot.
Ein Geräusch, das einem hier immer begleitet: es fegt immer wer. Tag und Nacht wird gefegt und dann halt das Gefegte verbrannt: Gefegefeuer!
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| Köhle und Kuh |
Vor der Bank ist rauchen und spucken verboten, vor einem Tempel in Kolkata stand: "Do not urinate and spit here". Vor die Bank darf man also an sich pieseln. Ich begrüße das. Ich sehe mit Staunen, dass hier in Goa die Kennzeichen GAO lauten. Warum auch immer. Das mit den vieeinhalb Stunden Zeitverschiebung war mir ja auch neu. Dachte immer, das ging nur stundenweise. Alles geht in Idien. Also eigentlich fährt ja alles und die Fahrt von Dabolim nach Colva war ein richtiges Erlebnis. Da sind jetzt auch die Linienbusse unterwegs, die haben Hupen, da springst du vor Schreck freilwillig einem Wasserbüffel an die Hörner. Gut, dass schlafende Polizisten hier sehr häufig eingesetzt werden (Speed breaker). Auf den Landstraßen gilt das Recht des Stärkeren. Fuhr quasi durch den Dschungl, an allen Ecken kleine Kingfisher-Standeln, die Häuser bunt und bunter, die Bäume phantastisch. Luftwurzler, Lianen, Palmen in allen Formen, eine grüne Pracht und dann auch noch die Lotusblumenfelder in stehendem Gewässer. Wild romantisch! Zuerst also die Hölle - Dabolim, jetzt das Paradies - Colva. Eines nicht ohne das Andere zu haben - gleiches Glaubenskonstrukt. Meine Goa-Reise - eine Entwicklungsgeschichte.