
Alles schön und gut, aber zu Mitternacht kriegt man kein Bier mehr. Nicht einmal in der

20 Jahre COOL war nämlich der Grund meines Steyr-Aufenthalts. Im Museum Arbeitswelt wurde der Festakt gegeben und ich war das Geburtstagsgeschenk. Der Thementext (kooperatives, offenes Lernen) war nicht all zu schwierig, das Publikum zwar per se nicht einfach, aber gut kritisch und also gerade recht. Da sich die Sonne am Tag drauf zeigte, erkundete ich Steyr etwas ausführlicher. Ein Report.
11Uhr30 Hauptplatz. Junger Mann zum Polizisten: "I wix da des Bier um die Birn, Oida!"Wäre nicht die unverhohlen aggressive und auch unverbergbar angetüterte Intonation, der Zuhörende wäre geneigt, selbst diesen Ausspruch angesichts der vorherrschenden Grundfreundlichkeit als lieblich aufzunehmen. Die Zeugen Jehovas an der Ecke führen Schmäh und lachen schallend, goi!
Der Lamberg ist ohnehin der Hammer. Steinböcke, das LPD, Burschenschafter, die Bundesforste und eine Schlossbibliothek. Bunter geht's nimmer. Und wieder runter und auf der anderen - der Taborseite - wieder rauf.
"Weed Titten Arsch Schwanz" das ist al eine klare Ansage. Steht geschrieben auf der Taborstiege. Das Restaurant dort ist leider zu, das Café mit der La Marzocco und eigener Rösterei leider auch (Fr-Sa offen!). Die Stadt ist wirklich wunderschön: verwinkelt, vergasselt, auf und ab gepflastert und in der Ferne die Hohe Nock im Schnee. Aber unter der Woche - v.a. nachts - stirbt man hier wohl vor Langeweile. Aber natülich alles da: vom Hanf- über den Weltladen, diversen Französischer-Frauenname-Boutiquen, einer Verlagsbuchhandlung bis zu Segway Steyr ("Poetry Slam ist der Segway der Literatur", schreibt Rohrspatz Ronja von Rönne).
Steyr ist das Venedig des oberösterreichischen Alpenvorlands.
Schöner Ausflug!