Sonntag, 11. Februar 2024

Filzwappler, Brezelbäume und Saublasen

Der große Umzug führt direkt an meiner Bleibe vorbei. Kann vom Balkon aus zuschauen. Aber selbst bei geschlossenen Fenstern und Türen ist es noch laut genug, um den Kommentar des offiziellen Ansagers vor der Ehrenbühne mehr als man wollen könnte mitzuertragen. 

Ein eigenartiges Ding, dieser "Große Närrische Umzug". Aber so muss es wohl sein. Auffällig ist dieses mehr als offensive Musikgeballere von allen Seiten. Nichts gegen die Katzenmusik und die Büttenmusik und auch nichts gegen die Guggenmusik. Also alle, die da selbst irgendeine Art von Sound, Rhythmus oder Melodie generieren. 

Aber - und jetzt klinge ich vermutlich wie ein alter, lärmempfindlicher Sack - dass da von jedem Wagen stupid pulsierende Gleichklanghöllenmusik pumpt, nö, find ich weder närrisch noch notwendisch. Aber gut. Soll wohl Kirmes, Ballermann, Aprés-Ski, Technoparade und Fasent gleichzeitig sein. 

Das Positive ist das Inklusive. Es ist ein Umzug für jung und alt, für alle Geschlechter und sowohl für Einheimische als auch für Gruppen aus anderen Orten. Es gibt die lokalen Traditionsmasken. Sie sind streng genormt, was die Masken und die Kostüme betrifft und es gibt ganz viel, was da sonst noch rumläuft. Von den Grauen Wölfen (ja, wirklich), über die Dämonen, bis zu den Besenbindern. 

Und dann natürlich die ganzen Festwägen auf Sattelzügen mit allerlei Masken - alles erlaubt. Knappe zwei Stunden Defilee. Jetzt verstummt der Ansager und wird von "Auffi auf n Berg" abgelöst. Grölmusik. So betrunken ist doch noch niemand.