Bin in Rom und
schreib an einem Roman. Wenn's nicht stimmte, wär's mir zu
kalauernd. Aber hinter jedem Kalauer lauert natürlich eine tiefere
Wahrheit. Die Wahrheit augenblicklich ist, dass ich zwar in Rom bin
und an einem Roman schreiben sollte, mir aber jede Gelegenheit reicht
ist, abgelenkt zu werden. Und in Ablenkung ist Rom schon ganz gut.
Möchte übrigens in meinem Roman nicht über Rom schreiben. Bin mir
auch noch nicht sicher, ob es ein Roman im klassischen Sinn wird.
Wobei da die Grenzen ja erfreulicherweise nicht so streng gezogen
sind. Kommerziell erfolglose Romane können schon auch
genreexperimentierfreudig sein. Und das alles in der Tradition von
Arno Schmidt und Frank Schulz nur mit weniger Lesen, dafür mit
Bildern. Nette Bilder, weniger Seiten, mehr Pointen. Ein
Buchstabengebirge, das nicht bestiegen werden muss. Eines zum
Rauffahren mit der geheizten Gondel. Leseabenteuer leicht gemacht und
viel dabei gelacht, hätt ich mir gedacht. Und peinlich gereimt ist
stets gut gemeint und das eigentlich das Gegenteil von gut, aber
egal. Alles mit Garten, Küche und Krimi geht, sagt der Buchmarkt.
Okay, ich mach was mit toten Blumen und Essen. Nicht alle Blumen
müssen sterben, aber genug. Nicht alles Essen kann man lesen, aber
genug. Ja, was ungemein Ungereimtes. Was schwer Verdauliches,
trotzdem Blumiges, leidlich Spannendes mit Lokalkolorit und einer
Identifikationsfigur. Arbeitstitel: Der Gladiolenflüsterer!
Montag, 14. September 2015
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