Räder hängen. Es hängen Räder in Wels. Es hängen rot-grüne Räder an allen Ecken in Wels. Der Mobilitätstag naht. Das Volksfest naht. Der Tennis-Daviscup naht. Wels sieht rot-grün.
Ich will mehr von Wels sehen und werde mit einem Brillenputztuch belohnt. Das Brillenputzträgermedium – ein Informationsfaltblatt mit eingestanztem W als Brillenputztuchhalter – begrüßt mich mit „Servus in der Rennradregion Wels“.
Ich bin kein Renn- aber Radler. Ich bin Waffenradler. Ginge ich unvorsichtig mit Sprache um, ich sagte: Ich bin Waffenradler und mein Rad ist der Panzer unter den Waffenrädern.
Aber mit Panzern muss man sprachlich und praktisch vorsichtig umgehen.
Ich lese, dass morgen, am 12. September, das Panzerbataillon 14 des österreichischen Bundesheeres am Stadtplatz anlässlich des 100. Jahrestages der Isonzo-Schlacht eine Leistungsschau abhält und kann's nicht glauben.
Ich weiß, Vergleiche hinken immer, aber das wäre doch gleich zynisch, als hielte die Arm- und Beinprotheseninnung eine Verkaufsshow ab. Eine Panzer-Leistungsschau am 100. Jahrestag einer an Grauslichkeiten und Gräueltaten kaum zu überbietenden Schlachtenreihe. Geht's noch? Geht's noch unsensibler?
Aber zurück zu den hängenden Rädern und dem nahenden Mobilitätstag. Mich macht mein Waffenrad mobil. Mein Waffenrad ist eine Leihgabe der Bikerei. Mein Waffenrad flößt den anderen Verkehrsteilnehmerinnen Respekt ein. Mein Waffenrad ist ein Lastenrad mit Aufbewahrungskiste vorne drauf.
Mein Lastenrad ist der Sattelschlepper unter den Waffenrädern. Ich schleppe mich auf den Sattel und trete ordentlich in die Pedale. Mache ich das die nächsten drei Monate, sprengt meine Oberschenkelmuskulatur wohl alle meine Hosen.
Alle meine Hosen ist ein guter Titel. Ziemlich explosiv, dieser Beitrag.
Da braucht's ein paar besänftigende Bilder.
Der StaTTschreiber sieht rot-grün statt rot oder schwarz.