Daniel Mezger ist Schauspieler, Sänger und Autor. Aufgewachsen in den Glarner
Bergen, lebt er heute in Zürich. Er absolvierte eine
Schauspielausbildung an der Berner Hochschule für Musik und Theater, war
mehrere Jahre am Jungen Theater Göttingen engagiert, seit 2004 arbeitet
er als freier Autor, Musiker und Schauspieler in Zürich, 2006 bis 2009
studierte er am Schweizerischen Literaturinstitut Biel und 2012 erschien
im Salis Verlag sein Romandebüt „Land spielen“.
In „Land spielen“ wird die Geschichte einer Familie erzählt, die von
der Stadt aufs Land flüchtet um sich dort neu zu erfinden bzw. wieder zu
finden. Der Roman wird in der Wir-Perspektive erzählt. Das ist
ungewöhnlich aber ungemein einnehmend. Das erzählerische Wir umarmt
einen, schließt einen mit ein in das Erzählte. Mezger zeichnet ein eindringliches, sprachlich überzeugendes Familienporträt, das man so noch selten gesehen bzw. gelesen hat.
Von Pausenhofprügeleien und Open-Air-Sex-Einlagen abgesehen, braucht es
in diesem akribischen Duktus keine großen Ereignisse, um ein große
Geschichte zu erzählen. „Wir sind wir. Wir sind zu fünft.“, heißt es an
einer Stelle. Mezger seziert dieses Wir, legt klar, wie der
Familienkosmos funktioniert und so wird man als Leser Zeuge, wie das
anfangs einträchtige Wir zu bröckeln beginnt.
Diese zärtliche Verfallsstudie ist gut durchkomponiert.
Mezger hat definitiv Groove. Das kommt nicht von ungefähr. Daniel
Mezger ist seit Jahren Sänger bei „A Bang And A Whimper“. Bekannt ist er
derzeit aber vor allem als Dramatiker. Seine Stücke wurden zu diversen
Stückemärkten und Festivals eingeladen und in Deutschland und der
Schweiz aufgeführt. 2007 erhielt er von „Theater heute“ eine Nominierung
zum Nachwuchsdramatiker des Jahres. „Findlinge“ gewann 2010 den Preis
für das Schreiben von Theaterstücken der Schweizerischen
Autorengesellschaft. Sein neuestes Stück „Balkanmusik“ hatte am
Staatstheater Mainz Premiere, wurde zu den Berliner Autorentheatertagen
eingeladen und in Bern und Zürich nachgespielt. Mit
einem Auszug aus "Land spielen" wurde er 2010 nach Klagenfurt zum Wettlesen um den
Ingeborg Bachmann Preis eingeladen, außerdem war „Land spielen“ für den
Rauriser Literaturpreis 2013 nominiert. Zu Gast beim 11. Innsbrucker Prosa Festival war er übrigens auch.
Samstag, 30. März 2013
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