Montag, 27. Mai 2013

Sprechende Tische und Beine

Die Dreiländertour ist um, die Dokumentation hinkt hinterher. Aber man kann ja nicht immer im Netzt rum hängen, wenn es vor Ort so viel zu sehen, fotografieren und notieren gibt.
Nach Rijeka folgte Lubljana, da waren wir länger, ließen das Pfingstwunder auf uns wirken und workshoppten feitertagsunbeeindruckt zum Thema Exilliteratur. Juhui das war toll, fast hätten wir darob den Maifrost vergessen. Aber wir hatten uns ja vorsorglich einen Winterspeck angefuttert und so kann an dieser Stelle bald ein Cevapi-Gedicht stehen.
Als letzte Station war dann St. Johann im Pongau auf dem Programm. Ping Pong Poetry im Pongau.
Drei Tage dichtes Programm, zwei war ich mit voller Dichtung dabei, am Samstag zugte ich mit jeder Menge Dreckwäsche aber vielen frischen Erinnerungen wieder Richtung Wien und das Foto hat der Robert Pendl gemacht.
Vielen Dank!

Donnerstag, 16. Mai 2013

Cevapi sei Dank

Der vierte Tourtag und jetzt erst Zeit zum Schreiben. Der Grund ist aber ein guter. Es war zu schön.
Nur jetzt - in Rijeka, im Hotelzimmer mit Blick auf Meer und einem fetten Containerschiff in der nahen Ferne - regnet es grad mal und es ist fein im Zimmer und im Internet.
Deshalb im Schnelldurchlauf durch die letzten vier Tage.
TAG 1: Maribor. 2012 war Maribor ja Kulturhauptstadt. Bunte Aufkleber und Blumentröge erinnern noch daran. Ich bin nicht zum ersten Mal hier. Die guten Kaffeetrinkplätze hab ich schon vor Jahen ausgeforscht. Die Sonne ist da, macht sich aber nicht zu wichtig. Das Slam-Duell ist in der Uni-Bibliothek und die Mitten im Zentrum. Tolles Publikum, ausgezeichnetes Sprachniveau und ein Kamerateam des nationalen Fernsehens, das die Veranstaltung aufzeichnete, Mieze Medusa und mich interviewte und dann gut 15 Minuten lang unsere Bücher abfilmte. Bin gespannt, wie das dann im Beitrag rüber kommt. Nach der Show noch nach Zagreb auf ein Absackerbier in der Sahara Bar unweit unserer Pension Domino und dann aber wirklich gute Nacht.
Mieze Medusa mit Tourmanager Johann
TAG 2: Zagreb.
Mit einem Eieromelettte in den Tag, mit Lust in die Stadt. Zuerst in die Ober- dann in die Unterstadt. Sonne auf unseren Dächern und Freude in allen Gesichtern. Ein Apfel kostet einen Kuna und Kaffee kosten wir nicht nur, sondern nippeln wir mit Genuss. Der Slam ist im Kino Europa. Da wird gerade das Subversiv Festival gegeben. Das passt uns gut. Oliver Stone ist da. Slavo Zicek war schon da und eine Grazer Schülerinnengruppe macht die Veranstaltung fast zu einem Heimslam. Volle Hütte und irgendwann nicht nur alle betrunken, sondern auch alle zufrieden.

TAG 3: Zadar.
Gute Idee, die Uni direkt ans Meer zu bauen. Toller Blick. Aber wie man da studieren soll? Gut. Im Winter vielleicht. Da pfeift der Wind und es ist grau. Aber dann, den ganzen lieben Rest des Jahres...
Da muss man doch die schmalen Gässchen lang bummeln und sich Fisch oder Bier reinpfeifen. Das verlangt diese Stadt doch von einem?
Wir taten unser bestes. Viele Tiere, die einst zu Land und im Wasser vegetierten, durchwandern nun unsere Darmgänge. Ich sag nur: ein Gedicht!

TAG 4. Zadar - Rijeka.
Die Küstenstraße: spektakulär!
Der Verkehr: nicht vorhanden.
Die Aussicht: Nebelschau.
Die Aussichten: Wird schon werden. Wurde kurz, aber nur sehr kurz, und schüttete dann wieder.
Das Hotel: Eine Wucht mit Meeresrauschen.
Der Hunger: auch schon angekommen.
Das Internet: jetzt verlassen.