Mahlzeit zum
Quadrat
Ute mit Hut trägt
eine beängstigende Plastikschürze.
An malen habe ich dabei nicht gedacht – eher an schlachten.
An malen habe ich dabei nicht gedacht – eher an schlachten.
Gerlinde vollführt
ein graziles Pinselflorett, die Linke elegant am Rücken.
Margit redet viel
und hat mir den Weg gewiesen.
Jay lugt immer
wieder hinter der Staffelei hervor und mag meine Socken.
René mag meinen Mund. Mein Mund wird die Schinkenfleckerl mögen.
René mag meinen Mund. Mein Mund wird die Schinkenfleckerl mögen.
Vier von fünf
tragen Schürzen.
Die Malschürze scheint den Malerinnen das zu sein, was mir der Morgenmantel ist.
Die Malschürze scheint den Malerinnen das zu sein, was mir der Morgenmantel ist.
Eine Malschürze
verrät natürlich viel über einen. Eine Malschürze ist
aussagekräftiger als ein gut gewartetes Facebook-Profil. Mit der
Malschürze schlüpft man in eine andere Welt.
Mit dem Überstreifen
der Malschürze legt man den Alltag ab beziehungsweise deckt ihn zu,
um in die eigene Welt einzutauchen.
Mit dem Überziehen
des Morgenmantels decke ich die Nacht zu und schlüpfe in den Tag.
Die Malschürze ist
ein Ticket in die Innenwelt – losfahren muss man dann aber schon
noch.
Um Fahrt
aufzunehmen, muss Farbe aufgetragen werden.
Mit dem ersten
Stricht beginnt die Reise ins Irgendwo.
Eine Malschürze
kann verräterisch und aufschlussreich sein.
Eine Malschürze ist
wohl auch so etwas wie eine Kuscheldecke.
Sobald sich die Malschürze an einen schmiegt, schmiert man ab, will heißen driftet man ab und taucht ein in die persönliche Welt, die es dann nur noch um- und aufs Blatt zu setzen gilt.
Sobald sich die Malschürze an einen schmiegt, schmiert man ab, will heißen driftet man ab und taucht ein in die persönliche Welt, die es dann nur noch um- und aufs Blatt zu setzen gilt.
Mit dem Schreiben
ist das ja ähnlich. Gut, ich kann schon auch ohne Morgenmantel –
im Sommer. Aber vielleicht sollte ich mir auch eine Schreibschürze
zulegen.
Vielleicht lässt
sich die Muße mit einer Schreibschürze locken.
Vielleicht schaut
sie dann öfter vorbei. Einen Versuch ist es wert.
Ab morgen werde ich mich wortlos in den Schreibschurz stürzen, auf dass der Schreibsteilflug beginnen möge und Schnitt und ab in die Gegenwart:
Ab morgen werde ich mich wortlos in den Schreibschurz stürzen, auf dass der Schreibsteilflug beginnen möge und Schnitt und ab in die Gegenwart:
Aus der Küche die
ersten Gerüche
Langsam krieg ich
Schinkenfleckerlodeur induzierten Speichelfluss
und Schwierigkeiten
beim Stillsitzen macht nur der überschlagene Fuß
Aus dem Gang
Türglockenklang
Wer klopfet an?
Die Vicky – na
dann – Klappe und Mahlzeit die zweite!