Draußen gleißende Lichtschnüre, die
sich abseilen und mir die Kehle zuziehen. Draußen vermutlich Tag,
vermutlich Leben, draußen zu viel Licht für mich. Drinnen dunkel,
drinnen ich. Dunkle Augenhöhlen und dunkle Stimmung, schwarzer
Balken vor der Aussicht und der Zukunft. Drinnen ein schweres Kreuz,
ich im Fadenkreuz, im Visier der Depression. Mir ist jedes Ziel zu
viel. Ich bin schwach, schweigsam, nicht der Rede wert. Mich zwingt
der Winter in die Knie, mich formt die Lethargie, das Licht kreuzigt,
das Leben quert mich und weit und breit kein Ende in Sicht.
Rohrköhlauer # 5, am
14. Februar 2017
ROHRKÖHLAUER-KONZEPT
Rohrköhlauer ist ein Dialog zwischen
Fotografie und Literatur. Die Fotografin Claudia
Rohrauer gibt das Bild und den Rhythmus vor, der Autor Markus
Köhle liefert den dementsprechend kurzen oder langen Text – je
nach Bildfrequenz: 1 Foto pro Woche = 7 Zeilen Text, 1 Foto pro Monat
= 28-31 Zeilen, 1 Foto pro Jahr = 365 Zeilen, 2 Fotos pro Tag = 2
halbe Zeilen, etc.
Vorabsprache gibt es keine,
Nachbesprechung beziehungsweise Kommentare erwünscht (an:
koehle@backlab.at). Die Projektdauer ist auf 1 Jahr (2017) respektive
maximal 365 Bild-Texte angelegt.
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