Gmunden ist bekanntlich die Brutstätte der Keramikel. Der Keramikel ist eine Mischung aus Karnickel, Igel und Porzelefant. Im Laufe der Jahrhunderte hat der Keramikel das C-Chromosom des Karnickels, die Stacheln des Igels und die Ohren des Porzelefants verloren.
Der Keramikel ist gern gebrochen weiß und hat zartgrüne Streifen. Der Keramikel ist leicht zu jagen und zu züchten. In Gmunden hat man diverse Techniken entwickelt, um sämtliche Bestandteile eines Keramikels zu verarbeiten. So hat sich beispielsweise der Beruf des Abkeramikelns einzig in der Region um den Traunsee bis dato halten können. Auch das schwierige Handwerk des Kaminkeramikerls ist nur mehr hierorts zu erlernen.
Nach Gmunden führte mich also einerseits mein Interesse an aussterbenden Arten und Berufen, aber hauptsächlich natürlich die Liebe.
Denn meine Liebe ist nicht das Keramikeln, meine Liebe ist Mieze Medusa und da des Keramikels Brutstätte vorübergehend Mieze Medusas Schreibstätte ist, bin ich besuchlich in Gmunden, schaue den Blässhühnern beim Untertauchen, den Touristen beim vergeblichen Einchecken im vermeintlichen Schlosshotel Orth, den Wolken beim Himmelverwischen, dem Traunsee beim Wellen und uns beim Weihnachten zu.
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