Donnerstag, 23. Oktober 2025

Thomas Bernhard heißen meine Brüder

Wer ein richtiger Thomas Bernhard Fan ist, besucht mindestens einmal im Leben Ohlsdorf. Er*Sie rutscht dann auf den Knien um den Hof des Weltliteraten und wettert vor sich hin: "Wien hat mich nicht verdient, Graz ist nichts, Linz ist nichts, rechts von Linz ist nichts, Salzburg ist die Hölle, Ohlsdorf der Vorhof davon...." oder ergötzt sich einfach an den Spuren, die Thomas Bernhard in diesem Ort hinterlassen hat und entdeckt Neues. Ich hatte ja die größte Freude daran, dass direkt bei der NMS-Haltestelle ein Haus mit einmaliger Fassaden- und Zaungestaltung direkt darauf gewartet hat, von mir entdeckt zu werden. 

Als ob es mir zu Fleiß vor die Nase gestellt worden wäre. Ich mit meinem "Land der Zäune" auf Lesereise (am Abend steht die Lesung daraus in der Kurdirektion in Bad Ischl an) und was tut sich da vor meinen vor Erstaunen aufgerissenen Augen auf? Nicht nur die prächtigste Gabbionengrundstücksumrandung, nein, damit nicht genug. Gabbionen wurden auch als Fassadenelemente verwendet! Nicht zu fassen. Aber auf jeden Fall ein Foto wert. Ein Mahnmal der Geschmacklosigkeit und der Zaunmoden gleichermaßen. Ein Sinnbild der Verschlossenheit. 
Ohlsdorf sonst natürlich tiptop. 

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