Mittwoch, 29. Oktober 2025

Slam the Cello

Die letzte Woche hatte ich richtiges Boy-Group-Tour-Feeling. Mit dem Programm "Slam the Cello - Rock the Poetry" war ich mit Cemplified und dem Beatboxer Samuel Plieger unterwegs (mit Zug und Schienenersatzverkehr) und wir spielten zwei speziell an den Nationalfeiertag angepasste Shows im Alten Kino Landeck (dort wurde auch das tolle Foto als Plakatsujet verwendet, vielen Dank!) und im Treibhaus in Innsbruck. 

Cemplified besteht aus den zwei Cellisten Julian Walkner und Peter Pölzer. Sie präsentierten nebenbei ihre neue CD tungsten wound und sie spielen eigene Nummern und interpretieren Hard-Rock-Klassiker und andere Ohrwürmer. Wir machten vier Nummern gemeinsam, sie vier solo, ich vier solo und drei Nummern gingen gemeinsam mit dem Beatbox-Star über die Bühne. Der Treibhaus Turm war voll und wir alle voll und ganz zufrieden. Mögen weitere gemeinsame Auftrittsmomente entstehen!

Donnerstag, 23. Oktober 2025

Thomas Bernhard heißen meine Brüder

Wer ein richtiger Thomas Bernhard Fan ist, besucht mindestens einmal im Leben Ohlsdorf. Er*Sie rutscht dann auf den Knien um den Hof des Weltliteraten und wettert vor sich hin: "Wien hat mich nicht verdient, Graz ist nichts, Linz ist nichts, rechts von Linz ist nichts, Salzburg ist die Hölle, Ohlsdorf der Vorhof davon...." oder ergötzt sich einfach an den Spuren, die Thomas Bernhard in diesem Ort hinterlassen hat und entdeckt Neues. Ich hatte ja die größte Freude daran, dass direkt bei der NMS-Haltestelle ein Haus mit einmaliger Fassaden- und Zaungestaltung direkt darauf gewartet hat, von mir entdeckt zu werden. 

Als ob es mir zu Fleiß vor die Nase gestellt worden wäre. Ich mit meinem "Land der Zäune" auf Lesereise (am Abend steht die Lesung daraus in der Kurdirektion in Bad Ischl an) und was tut sich da vor meinen vor Erstaunen aufgerissenen Augen auf? Nicht nur die prächtigste Gabbionengrundstücksumrandung, nein, damit nicht genug. Gabbionen wurden auch als Fassadenelemente verwendet! Nicht zu fassen. Aber auf jeden Fall ein Foto wert. Ein Mahnmal der Geschmacklosigkeit und der Zaunmoden gleichermaßen. Ein Sinnbild der Verschlossenheit. 
Ohlsdorf sonst natürlich tiptop. 

Montag, 6. Oktober 2025

Selbst ein Kärntner See ist keine Frittatensuppe

Der jüngste Aufenthalt in Kärnten stand im Zeichen von Familie, Arbeit aber auch Freizeit mit Freund*innen. Wir haben zwei Nächte in Egg am Faaker See bei Familie Clar (Danke Peter!) verbracht und eine lange beziehungsweise kurze Nacht in Klagenfurt im Musilinstitut (Danke Edith!). Die kulinarische Reise reichte vom Weißwurstfrühstück am Sonntag bis zu Arni Furno ke Gigantes (Lammstelze mit Riesenbohnen) beim Griechen in Villach. Dazwischen wurde Wimitzer gereicht. Das war in Summe die perfekte Mischung, hat aber doch dazu geführt, dass wir recht augepowert die Rückreise antraten. Wie gut, dass das Lunchpaket eine ganze Backhendlfarm enthielt. Wir werden Kärnten fleischig herzhaft in Erinnerung behalten. 

Nicht unerwähnt soll freilich auch der Marktbesuch am Samstag Vormittag bleiben. So viel Speck und Würste hab ich lang nich mehr gesehen. Kaufte einen Kärntner-Kasnudel-Vorrat aber schon auch (von Bertl Mütter empfohlenen) Senf, nona Speck und richtete mich - nachdem es am Freitag doch Samstag und 3 Uhr geworden war - mit einer Friattensuppe in der Markthalle wieder auf. Dass ich dort auf die Lesung im Musilinstitut angesprochen und mit Lob überhäuft wurde, war der wärmendste Moment des Aufenthalts. Obwohl an sich eh an zwei Tagen noch ordentlich die Sonne scheinte. Aber gegen Suppe und Lob kommt kalt selbst ein Kärntner See und Spätsommersonne nicht an. 

Dieses Suppenküchenlob allerdings war ähnlich überraschend wie die Entdeckungen, die ich im Großraum Faaker See machte. Dort hat doch tatsächlich ein*e Fan/Freund*in/Unbekannte*r "Land der Zäune" Pickerl ziemlich gezielt an gut ausgesuchten Stellen angebracht. Ich nahm die Schnitzeljagd an und hab versucht, zu dokumentieren (was ich halt so fand in einem 2 Stunden Spaziergang).