Ein Frühchen! |
Da kommt also der Österreicher und vermisst gleich mal die Mittags-Menü-Kultur und das klassische Kaffeehaus. Tja, is so. Ich sitze gerne am Vormittag brav zu Hause und arbeite. Aber irgendwann muss ich dann raus und möchte irgendwo anders rein. Die Minigolfplatzhütte hat eh auch auf, aber einladend kuschelig ist die auch nicht.
Dann halt durch die Nebelwand und in Vollkontakt mit der lokalen Bevölkerung. Mir wird mitgeteilt, dass ich der erste Stadtschreiber wäre, den sie kennenlernten. Echt, jetzt?
Ich bin die Nummer 39 und früher waren sie drei Monate hier. Ich schnappe Sätze auf und füge welche hinzu: Der Schwiegervater war Betriebsbohrer. / 43 Jahre war ich in der Warmpresse. / Ist nicht besser, was ich mach. Ist nur, was ich mach. / Rockradios sind ein frauenfreier Raum. / Ich bin glücklich darüber, was ich alles nicht brauche.
Ja, ich kann gut schreiben hier. Also nicht konkret in der Kneipe, aber hier inmitten von Leuten, die nichts mit dem, was mir wichtig ist, anfangen können. Ich genieße den Freiraum. Der Tag wird automatisch viel länger, wenn man fern von zu Hause ist. Obwohl die Tage grad so kurz sind.
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