Daheimbleiben. Daheimbleiben und lesen,
kochen, essen. Ich koche gerne. Ich rette gerne den Reis vorm
Überkochen, ich rühre gerne mit einem Kochlöffel in einer Pfanne
rum, ich finde es erhebend, Knödel mit einem Knödelheber aus dem
wallenden Wasser zu holen. Ich reibe gerne Karotten, wasche Salat,
ja, ich schneide sogar gerne Zwiebel. Allein ich muss mir
eingestehen, ich bin nicht sehr versiert im Umgang mit Messern und
Reiben.
Ich schneid oder reib mich täglich. Noch sind zwar alle
Finger dran, aber in den letzten Tagen habe ich mir in den linken
Zeigefinger geschnitten, die rechte Daumenkuppe leicht angerieben und
der rechte Mittelfinger hat sich beim Herausholen eines Küchengeräts
in dessen scharfe Schneidezähne gegraben. Momentan blute ich also
täglich. Kein Grund zur Panik. Ein paar Blutstropfen fallen bei drei
geriebenen Karotten nicht weiter auf. Ich bin nicht blutleer nur
winterbleich. An sich also alles noch dran und mit Pflastern
versehen.
Das Problem ist nur, dass durch das dauernde Tippen und
Händewaschen die Schnitte nicht heilen wollen und immer wieder zu
bluten beginnen. Das „i“ schmerzt am meisten. Es ist ohnehin ein
Teufelskreislauf. Meiner Meinung nach bin ich nämlich nur deshalb
gerade so schneidempfindlich, weil die Hände so weich sind vom
vielen Händewaschen. Nicht dass ich sonst Fischerhände hätte. Ich
bin Sprachwerker und im Handwerklichen weitgehend talentfrei, habe
aber jahrelang Schlagzeug gespielt und an sich nicht so softe Hände.
Gut, die Reiben und Messer sind neu. Aber früher hat man sich auch
geschnitten und da blieb die Reibe dann halt in der Hornhaut hängen
oder man zog das Messer ohne Blutspur aus der Fingerkuppe. Jetzt aber
an allen Fingerenden leck.
Ich mag es nicht als Alterserscheinung
auslegen, ich hab weniger Problem damit, zuzugeben, dass ich einfach
ungeschickt bin und unser Küchengerät früher stumpfer, schlechter
war. Außerdem hab ich früher keine Karotten oder rote Rüben
gerieben, denn Karotten und rote Rüben verirrten sich nicht in
meinen Kühlschrank und Faschiertes war schon zerkleinert.
Ja, ich
lebe mittlerweile gesünder. Ja, Corona veranlasst mich dazu, noch
gesünder zu leben. Denn wenn schon kochen, dann mit Rohmaterial.
Dosen kommen mir keine ins Haus. An Dosen kann man sich nämlich ganz
fürchterlich schneiden. Weiß ich aus Erfahrung von früher.
So,
jetzt muss ich aber aufhören. Der „k“, „i“, „Beistrich“
Finger schickt sich nämlich schon wieder an zu bluten und ich will
mir hier ja nicht die Tastatur versauen.
Eins noch. Warum der Titel?
Das hat mit den potenziell nach Rezepten gegen Corona Googlerinnen
und Googlern zu tun. Vielleicht bringt mir diese Überschrift mehr
Leserinnen und Leser.
Jedenfalls: Gesund und ganz bleiben! Und: Cut!
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