Beim Laufen am Vormittag in der Kleingartensiedlung auf der Schmelz begegne ich vorwiegend Menschen mit Kinderwägen oder Hunden. Es ist ein wunderschöner Frühlingstag, auf den Bänken sitzt fast niemand. Die Schrebergartenbesitzerinnen und -besitzer machen Gartenarbeit, ein paar Joggerinnen und Jogger drehen Runden. Sonst nicht viel los an diesem Montag, den 16. März ein paar Stunden vor dem Zusperren aller Lokale.
Die Schulen sind weitgehend leer, das Betreuungsangebot allerdings aufrecht. Die Straßenbahnen und Busse sind mehr genützt, als vermutet, aber viele Menschen sind nicht am Weg. Um 15 Uhr dürfte sich das Bild - so sich alle daran halten - noch einmal drastisch ändern. Ich bin gespannt.
Mein dringender Grund, das Haus zu verlassen, ist ein Verhütungsengpass. Die Kondome werden knapp. Packungen in unterschiedlichem Design der Firma "Einhorn" (fair, aus Berlin) sind ausreichend lagernd im BIPA-Nahversorger. Ich wähle eine Pommestüte und eine Packung mit Regenbogen scheißenden Einhörnern und freue mich schon auf den Abend.
Es ist 15 Uhr, ich spaziere die Thaliastraße entlang und schaue, ob die Kebabläden und Wettbüros tatsächlich zusperren, was sie machen. Ich schlendere auch über den Spielplatz vor dem Amtshaus und stelle fest, er ist gänzlich menschenlos. Ich denke mir, jetzt noch in den SPAR, mach es, will mich mit Obst und Gemüse eindecken, was ich mache. Es ist genügend Angebot vorhanden, einzig die Bio-Bananen sind aus. Ansonsten die üblichen leeren Regale: Klopapier, Pastasoße, Dosenmais - aber, neu - auch Aufbackbrötchen erfreuen sich aktuell sehr großer Beliebtheit - und, das ist dann doch eine Überraschung - das Schnapsregal ist leer. Sollen die Menschen ruhig Schnaps trinken und Brote aufbacken, so lang sie zuhause bleiben.
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