Kolkata liest DUM.
Am Montag, dem 17. November 2025 war der erste offizielle Einsatz auf meiner 
Indien-Lesereise und 13 Autor*innen aus Europa machten sich auf den Weg ins Sanskrit College. Von den 13 sind 12 im Kenilworth Hotel untergebracht und 1 im The Park. Ich bin der Eine und warte also erst mal auf den Bus mit den Kolleg*innen. Es ist Montag-Vormittag-Verkehr - ich warte lange. Das gehört alles dazu zum Gelassenwerden. Ich habe mich entschieden, das Motto: Go with the flow zu befolgen, also alles kein Grund zur Aufregung. Da hat die Schweizerin schon eher Grund, sich zu ärgern. Die hat nämlich kein Visum bekommen. Die Schweiz ist also schon mal nicht dabei. Auch Polen - aus bisher ungeklärten Gründen - nicht. Der Slowene kommt - immerhin aus guten Gründen, er hat sich auf eigene Faust auf den Weg gemacht und verbummelt - am Ende der Veranstaltung dazu, der Ukrainer und der Spanier kommen dann überhaupt erst pünktlich zum Mittagessen. Die Französin macht dann das Nachmittagsprogramm nicht mit, die Dänin nur kurz. Alles halb so schlimm. Wir sind alle erwachsen und dann beim Mittagessen doch kurz davor, zu meutern. Denn diese morgen anstehende lange Nacht der Literatur, soll wirklich lange werden. Es ist von fünfeinhalb Stunden und 11 Lesesessions von je 20 Minuten die Rede. Ich bin ja der Meinung, dass das dann eh alles ganz anders laufen wird, aber bitte. 11 mal hintereinander wäre schon irre.
Hier machten wir dann Teepause. 6 Rupien im Pappbecher, 7 in one-way Tonhäferl. Es fällt einem schwer, die süßen Gefäße wegzuschmeißen, aber die sortiert dann eh wieder wer aus dem Müll und sie werden eingestampft und verwertet und irgendwo ist dann eine ganze Straße in Calcutta, in der nur diese Tonbecher hergestellt werden. Gestern war ich beispielsweise in der Brillenstraße, der Leuchtschriftenstraße, der Bandstraße (Bands für alle Anlässe), der Holzknaufgasse und und und
Wie gesagt: irre.

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