Ach, schön war's im pur:pur beim
ersten Poetry Slam in Bischkek. 13 TeilnehmerInnen, eine Jury, die sich treu blieb und ein versöhnlicher Ausgang: Sezim aus
Naryn und Slawa aus
Bischkek ex aequo auf Platz zwei und die
Siegerin des Abends kam aus Osch und hieß Nursat.
Das Team aus Osch erwies sich in Summe bestens gecoacht und motiviert und so geht die inoffizielle
Teamwertung auch an Osch bzw.: Tattu, Bermet, Muslima, Elmira und Nursat.
Das pur:pur ist wie geschaffen für einen Poetry Slam. Schön schummrig, die Chefin hat einen ausgeprägten Hang zu
Tom Waits Nummern, Schwarz-Weiß-Stumm-Filmen und ein Ohr für deutsche Texte, weil sie jahrelang in Köln lebte.
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Siegerin Nursat ganz in weiß mit großer Geste |
Auch der Chef der Produktionsfirma, die für die Aufnahme des historischen Events engagiert wurde, sprach fließend deutsch, weil er jahrelang in Bielefeld, Düsseldorf und Stuttgart studierte, ehe er sein Hobby in seiner Heimat zum Beruf machte. Ein paar Ex-Pats gesellten sich ebenso dazu wie GIZ-Bedienstete und DAD- und Bosch-LektorInnen. In Summe ein würdiges Publikum, eine würdige Kulisse und ein herzlicher Abend.
Nachdem Kristina das Projekt und ich die Regeln eines Poetry Slams erklärt hatte, ließen wir die Chose los gehen und zogen die Nummer eins: Slawa. Der legte einen
expressiven Start mit einem Text über Angst hin und erntete gleich einmal die erste 10 des Abends und insgesamt 28 Punkte. Das sollte nur noch einmal von Sezim mit ihrem frechen Text, indem sie niest, spuckt und ausbricht aus
Rollenbildern erreicht und schließlich von der
Siegerin Nursat überboten werden. Nursat schrammte knapp am Höchstvoting vorbei, erhielt 29 Punkte für ihren Text über nicht zu unterschätzende
Kopftuchstachelrosen.
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Gespannte Blicke und erleuchtete Hüte |
Blumen gab es dann für alle. Bier für alle die wollten. Ich sprach dem weißen Bären zu, bis der Zapfhahn nichts mehr her gab, was dramatischer klingt, als es war. Ich lernte deutsche Jungs kennen, die ein faires
Laptoptaschenprojekt in Filz und Leder in Kirgistan realisieren und demnächst auf der
Fesch-Markt in Wien auch ausstellen. Ich trank zur Feier des Tages einen Wodka und verschüttete einen weiteren und dann konnte getrost glücklich heimgegangen werden. Ein schöner Abschluss eines gelungenen Projekts. Vielen Dank Kristina Zulus!
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