Mittwoch, 30. Mai 2012

Mazedonische Sonne


Dieses Land verfügt über die ästhetisch und farbkompositorisch ansprechendste Flagge der von mir bisher bereisten Länder. Das schränkt das Kompliment vielleicht zu sehr ein. Deshalb grad heraus. Die mazedonische Sonne in herzerwärmendstem Gelb auf rassigem Rot macht einen das Herz freudstrahlend hüpfen. Die Flagge zeigte ursprünglich den sechzehnstrahligen Stern von Vergina (Symbol des antiken mazedonischen Staates), das musste geändert werden. Mit so einer Flagge jedenfalls muss man ein gesundes Nationalbewusstsein haben, möchte man meinen. Da können die Griechen mit den Namensquerelen noch so nerven. Die mazedonische Sonne lacht sich eins und macht alles rot-gelb-gut.
Rot sind hier auch die Autobusse und dass es Londonstyle Doppeldecker (aus China) sind, überrascht aber beglückt mehr, als dass es verstört. Denn warum auch immer – sei's das gemütlich, Bummelige, seien's die positiven Londonerinnerungen, diese Doppeldecker schaffen es, nicht bloß als Verkehrsmittel, sondern vielmehr als angenehm großstadtprägendes Element betrachtet zu werden. Wobei bei 600.000 Einwohnern noch nicht unbedingt von einer Großstadt gesprochen werden muss. Global gesehen. National sehr wohl, bei insgesamt 2 Millionen Mazedonierinnen und Mazedoniern, wovon circa 25 Prozent Albaner sind.

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