Da wird über Ferialfabriksarbeit ebenso reflektiert wie über Drogenkonsum mit Gangstern und Huren. Da bekommt die Zeltfesttradition ebenso ihr Fett weg wie der Begräbnis Kult da und dort. Da wird gereist, gesucht und geliebt. „ich suche und picke mir Momente heraus“ (S. 91) Gesucht wird aber auch nach der treffenden Sprache und gereist, um sich ab zu lenken, um die Sehnsucht nach ihr, durch ständiges in Bewegung bleiben, erträglicher zu machen. „Da sich alles vermischt, überlagert, sich zu drehen beginnt bin ich weder Wasser noch Baum, stattdessen gedankenblank den inneren Zuständen ausgeliefert, (…)" (S. 87)
Diese Themenfülle und das leidenschaftliche Feuer dahinter, führt dazu, dass da mächtige Sprachbilder zutage gefördert und in den Äther gejagt werden. Oftmals überzeugende, meist originelle und gelegentlich sympathisch pathetisch überschwurbelte. Da kann/muss man nicht immer dabei bleiben, da darf man gerne auch mal absetzen, aussteigen und wieder runter kommen von diesem Trip, diesem Sprachrausch, der einen sowohl anstecken, als auch zudecken kann. Man könnte Robert Prosser als „Fährtenleser zur Deutung der Illusion“ bezeichnen. Jedenfalls aber packt einen dieses „Feuerwerk“ und zieht einen da oder dort hin, macht also etwas mit einem, bewegt, wirft Fragen auf, beschäftigt. Das ist die Kraft guter Literatur, der Rest ist großteils Geschmack und der relativ.
Verständlich, dass es mir besonders weh tut, dich auf einen vertippser aufmerksam machen zu müssen, nämlich dass Roberts erstes buch mitnichten "Sturm" heißt, sondern "Strom"!
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