Dienstag, 2. März 2010

Die Blumen des Blutes


Christian Futscher, Die Blumen des Blutes (Czernin 2009)

Endlich ein Gedichtband den man guten Gewissens allen Liebenden (und nicht nur diesen) ans Herz legen kann, möchte, sollte. Auf dass diese das neue Futscher Buch kaufen, in ihre Hand- und Umhängetaschen stecken, und ihren jeweiligen LebensabschnittspartnerInnen dann im Park, im Schatten auf dem Bauch liegend, vorlesen (früher Fried, heute Futscher;-).

Freude, Zufriedenheit und Lust wird geerntet werden, gelegentlich auch Entsetzen, Entrüstung und Kopfschütteln. Also Garantie für wohlige, prickelnde und aufwühlende Gefühle. Denn diese Gedichte sind so rot, so schön und so wechselhaft wie die Liebe (wenngleich auch etwas blutiger).
Diese Gedichte sind selbstironisch, witzig und hinterfotzig, sind nicht hermetisch, abgehoben und langweilig, sondern kurz, bündig, abgehackt (und ehrlich bis auf Blut).
Der Gedichtband „Die Blumen des Blutes“ ist ein wohlfeil zusammen gestellter Strauß an herrlichen Stilblüten grotesker Dichtkunst.

Mal bleibt einem das Lachen im Halse stecken, mal schießt das Blut aus vollen Rohren und mal quillt Einsamkeit zwischen den Zeilen hervor. In Summe aber kein herzloser Blutrausch, sondern ein raffiniert inszeniertes Fest des Blutes und der Sinne (es liest sich, hört sich, greift sich gut und duftet süßlich).
Zum immer wieder und laut Lesen. Zum Gernhaben und Weiterempfehlen!

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