Montag, 14. April 2025

ORF Buch-Tipp

Juhui, der ORF macht mich zum Buch-Tipp der Woche. Also eigentlich ja Hans Sagmeister beziehungsweise "Land der Zäune". Jedenfalls gibt es einen tollen Beitrag von Imogena Doderer über das Buch, das ihr offensichtlich gefallen hat. Am Donnerstag, den 10. April war er in der ZIB zu sehen (in Kurzversion). Am Sonntag, den 13. April dann in der Kultur Matinee.
"Skurriles gepaart mit Sprachwitz prägen seine Romane. (...) Ernste Themen mit den Mitteln des Humors auf den Punkt zu bringen, das ist die große Kunst von Markus Köhle." Spricht Imogena Donderer im Beitrag und ich jubel natürlich. Möge es der Verbreitung von Hans Sagmeister dienlich sein.

Donnerstag, 27. März 2025

Welttag der Poesie in Rom

Klar fahr ich immer gerne nach Rom. Führen ja auch alle Wege dorthin. Fahren aber nicht alle Züge. Vor allem, wenn die FS, die Ferrovia dello Stato streikt. Was mitunter vorkommt.
Klar hab ich nichts gegen Streiks. Fahr ich also nicht wie geplant am 19. März schon nach Rom. Sondern erst mal von Innsbruck wieder zurück nach Wien, um von dort aus dann über Nacht nach Rom zu gelangen und zwar erstmals in einer super-fancy Nightjet Singlekoje. In Summe also sehr viel Zugfahren für einen Streiktag. So komme ich statt am 19. halt erst am 20. an und zahle die Nacht doppelt, einmal im Zug, einmal das Hotel.
Klar könnte einen das ärgern. Bin aber zu guter Dinge, um mich zu ärgern. Bin in Flaminio untergebracht. Das ist nicht zentral, aber gut angebunden, was super ist, wenn die öffenltichen Verkehrsmittel fahren. Was sie auch meistens tun. Außer die Öffis streiken, das kommt vor. Dass sie das am 21. März machen, ist ihr gutes Recht.
Klar, den Welttag der Poesie zum Streiktag zu machen, das hat was. Das kann ich nur gut finden.
Klar akzeptiere ich diesen Streik und marschiere an meinem zweiten Tag in Rom circa sechs Stunden (am Vortag waren es nur vier).
Gut, dass die Brunnen nicht streikten.
Gut, dass in der Ungarischen Akademie (wo der Welttag der Poesie zelebriert wurde) nicht streikte. Gut, dass ich mich, als ich drankam, noch auf den Beinen halten konnte.
Gut, dass ich den Text noch einigermaßen abrufen konnte.
Gut, dass ich beim Interview mit der RAI noch ein paar Brocken Italienisch aus den Ärmeln zaubern konnte.
Gut, nein, besser, wenn das vorab zuerkannte Taxigeld für Feierabendbiere ausgegeben werden kann. 

Tag drei verbrachte ich dann fast zur Gänze im MAXXI-Museum und schaute mir eine Foto-, eine Architektur-, eine Mode-, eine Installations-, und eine Firmengeschichte-Ausstellung an.
Von Guido Guidi über den Torre Verlasca bis zur Supercrema, also Nutella war da alles dabei und zum Drüberstreuen besuchte ich auch noch das dreitägige Literaturfestival im Auditorium und kam gerade recht, um Uwe Timm zu hören. 

Zurück ging es dann wieder per Nightjet. Die neuen Kojen sind einen eigenen Eintrag wert, zumal sich das Bahnfahren dadurch wirklich ändert und es neue Beobachtungen festzuhalten gilt.

Freitag, 21. Februar 2025

Literaturzäpfchen statt Fettnäpfchen

Es hat ein bisschen gedauert. Doch jetzt ist der Beitrag meiner Rumänien-Tour online. Ich habe hier ja auch gebloggt, wie es war in Timișoara, Cluj-Napoca, Iași und București. Aber für das Österreichische Kulturforum in Bukarest ist dann nochmal ein eigener Beitrag entstanden, der hier zu lesen ist. Das mit dem Schengen-Veto immerhin hat sich mittlerweile geändert. Es wird nicht alles schlechter. Als Präsent für jene, die den Beitrag gelesen haben, gibt es hier jetzt den Workshop-Text zu lesen, der aufgrund des Buchtitels "Mein Fußpflegerin stellt Fragen ans Universum" entstanden ist. Viel Vergnügen!  

Meine Fußpflegerin stellt Fragen an das Universum
Universum ist auch nicht g’schmackiger als Basilikum
Basilikum braucht man wenigsten nicht waschen
Waschen Sie sich endlich!
Endlich ist das Universum nicht
Nicht einmal das
Das ist eine herbe Enttäuschung
Enttäuschungen sind die Währung des Alltags
Alltagsenttäuschungen auf Vorrat gibt es aber auch
Auch das noch
Noch ist das kein Text
Text strickt sich nicht von selbst
Selbst und Ich und Überich
Überich als Konstruktion des Seins?
SeinS’ deppert oder was?
Was soll dieser plötzliche Fall ins Dialektale?
Dialektal ist mitunter dialektischer als man meint
Meint es irgendwer gut mit mir?
Mir kann man alles erzählen
Erzählen kommt nicht von Zahlen
Zahlen kommt von Geld
Geld hab ich mal mehr mal weniger
Weniger ist nur bei Gedichten mehr
Meer ist nur im Universum nicht Wasser
Wasser ist das Bier des Tages
Tage vergehen wie Launen
Launen sind auch mal hell, mal dunkel
Dunkel ist es im Universum
Universum tu nicht so groß
Groß ist meine Neugierde auch
Auch so kann man enden
Enden tut das Universum, wenn ich will
Will mich wer?
Wer will mich ?
Mich will niemand
Niemand entkommt dem Universum
Universum schleich dich endlich!
Endlich aus?
Aus!