Sonntag, 7. Februar 2016

Auf der Flucht?


Nein, nicht mit Falco.
Aber in prominenter Umgebung für eine gute Sache, ein Beitrag zum Thema Flucht.
5 Euro pro Buch gehen direkt an die Flüchtlingshilfe!


Montag, 25. Januar 2016

Sonne - Sauna - Schnee

An sich bin ich ja kein Winterurlauber. Schifahren ist mir wurscht, Aprés Ski Rambazamba mehr als das. Aber wenn sich Arbeit und Vergnügen verknüpfen lassen, kann man schon mit mir rechnen. Wie zum Beispiel neulich. Mieze Medusa ereilte der Ruf, in der im Oktober 2015 eröffneten Kunsthalle in St. Christoph mit dem bezeichnenden Namen "arlberg1800" zu lesen. Als Lohn dafür dürfe man sich und einen Partner nach Wahl drei Tage dort verwöhnen lassen, hieß es. Da die "Contemporary Art and Concert Hall" zur Fünfsternehütte mit dem etwas irritierenden Namen HOSPIZ gehört, ließ kurzes Googeln erahnen, dass das ein fairer Deal werden könnte. Dem war so.

Wir traten also die Reise Richtung Arlberg an. Tätigten in Innsbruck noch dringende Sportbekleidungseinkäufe, hatten dann also Funktionsunterwäsche und Bücher im Gepäck und ließen uns überraschen. Ich war ja nur Gast und hatte vorerst nichts zu tun, außer mich vorzufreuen. Wurde dann aber flugs zum Special Guest und somit ebenfalls eingeteilt, zwei Texte in das anwesende Publikum zu schmettern und danach wurde fürstlich getafelt und kleine Bierchen gebechert (die großen sind dort die kleinen, die kleinen sind Pfiffe und wirklich große Biere gibt es nicht - daraus sollten wir lernen und ab dann wurde Wein getrunken).

Tags drauf dann ab in die Loipe. Wir spurten. Wir tankten Sonne. Wir doppelstockschoben uns durch die Landschaft. Wir diagonalten aber auch mit durchaus etwas Gleitphase. Wir ärgerten uns über die neuen Schistockschlaufen (unflexibel). Wir ärgerten uns aber über sonst nichts. Wir schütteten Glückshormone satt aus und weil wir wussten, dass der Muskelkater folgen musste, begaben wir uns fürsorglich in die Sauna. Wir schwitzten. Wir verloren kleine große Biere. Wir lachten über Saunabesucher die offenbar erfolgreicher im Trinken und dementsprechen kommunikativ aber nicht ganz aufgussresistent waren. Wir verbrannten uns die Fußsohlen. Wir bestaunten die Kunst in der Sauna und im Pool. Wir entdeckten Bekannte - Nikolai Vogel (war schon mal Gast beim Innsbrucker Prosa Festival und macht offenbar auch in Bildender Kunst). Wir ließen dem Sauna- ein Schäferstündchen folgen und verschliefen fast das Abendmahl - fast. Wir abendmahlten vorzüglich und löschten mit Riesling aus der Wachau. Wir lauschten den Bass-Harfe-Schwestern bei ihren originellen Versionen von "Sweat Child of mine" und "Weilst a Herz host wiar...." und wünschten uns das "Wochenendhäuschen in der Fickt-euch-Allee". Wir schliefen nicht früh. Wir spürten den nahenden Vollmond.
Wir lieben den Vollmond. Wir träumten bunt, worauf sich der folgende Tag monochrom weiß präsentierte. Wir wagten uns trotzdem ins Gestöber. Wir waren die einzigen Menschen in der Loipe. Wir sahen das Ratrack fast nicht. Wir waren froh, dass die gezogene Spur uns leitete. Wir waren froh, dass die Sicht dann doch auch wieder besser wurde. Wir hatten ähnliche Probleme wie die Abfahrer auf der Streif. Wir rissen aber keine Sterne. Wir schnitten Grimassen und belohnten uns mit Kaffee und Kuchen. Kräutersauna folgte. Essen natürlich auch. Oh wie wohl war uns am Abend.
Und dann schafften wir es tatsächlich am Sonntag Vormittag vor dem Konzert von Jasmine Choi (Flöte) und Giorgos Fragos (Klavier) bereits unsere Runden gedreht, geschwitzt und glücklich gewesen, um dann rechtzeitig gepackt und zum Zug gebust zu sein.
Wir verbrachten angenehme fünfeinhalb Stunden im Railjet, lasen und ließen die Tage Revue passieren.
Hat gut getan.
Merci Hospiz und "arlberg1800"

Dienstag, 15. Dezember 2015

Kosovo

O Prizren, Prizren, Prizren
Ich bin verliebt, ein bisschen
In dich, die Sprache und dein Land
Das ich bisher nur mit Mühe auf der Karte fand
O Prizren
Deine Flussbettsteinpflasterung
Machte mir mehrmals die Beine krumm
Du machtest mich sanft Stolpern
Ließt mich tapsig durch die schöne Altstadt holpern

O Prizren, Prizren, Prizren
Ich bin verliebt, ein bisschen
In dich, deine flotteen Minarette
Und den Muezzin, der mich um 6 holte aus dem Bette
O Prizren
An jeder Ecke gibt's Nüsschen
Nur warum heißen die Tetovo?
Wir sind doch hier im Kosovo!

O Kosovo, O Kosovo
Deine Sprache macht mich rundum froh
Meint ihr "nein", dann sagt ihr "jo"
Meint ihr "ja", dann sagt ihr "po"
Das ist für micht nicht schwer
Ich sag danke dafür und noch mehr
Ich sag: Eure Festung ist wirklich eine Wucht
Die weitum ihresgleichen sucht
Beim Raufgehen hab ich schwitzen müssen
Ich sah, die Jugend trifft sich dort zum Küssen
Ich sah, wie groß du bist Prizren
Und war noch mehr verliebt als bloß ein bisschen

O Prizren, Prizren, Prizren
Du kannst mir sehr gefallen
Und trinke ich 5 Peja
Dann muss ich sicher lallen
Das ging sich zwei Mal ganz gut aus
Nach vier Tagen flog ich wieder nach Haus
So, Prizren-Gedicht: Jetzt bist du aus!

Dienstag, 29. September 2015

Romresümee

Gerade eben die letzte Tazza d'Oro geschlürft und mich über die neuen Tassen und das Logo geärgert.
Die aus einem Tuch Kaffeebohnen übers Land säende Frau schaut auf den Tassen mit nach unten geneigtem Henkel in ihrer Goldvereinfachung aus wie eine Frau, die mit ihrem überdimensionierten Gemächt die Landschaft beregnet. Überhaupt die Tassen: eine Stilverfehlung!

Aber der Kaffee nach wie vor großartig und für diesen Hotspot mit 90 Cent auch noch immer super billig. Kaffeeresümee: von 80 bis 1,30 an der Bar - mehr nicht.
Im Sitzen freilich kann man diverse Wunder erleben, aber das war schon immer so und wenn der Kaffeesüchtler weiß, wo er seine Droge einnehmen darf, macht er das und sitzt dann halt irgendwo anders.  
Caffé Perú in der Nähe der Piazza Farnese und Bar San Callisto grad ums Eck vom Trastevere Hauptplatz.
Die Plätze wo man für den Stehpreis auch sitzen darf, gibt es ja auch noch:
Kulinarische Highlights: Trippa romana da Francesco und das 5-Gänge-Menü zum Fixpreis bei der Trattoria Der Pallaro.
Pasta brauch ich jetzt mal eine Zeit lang keine mehr. Ansonsten scheine ich dieses Monat ohne gröbere Schäden überstanden zu haben.

Montag, 14. September 2015

Der Gladiolenflüsterer

Bin in Rom und schreib an einem Roman. Wenn's nicht stimmte, wär's mir zu kalauernd. Aber hinter jedem Kalauer lauert natürlich eine tiefere Wahrheit. Die Wahrheit augenblicklich ist, dass ich zwar in Rom bin und an einem Roman schreiben sollte, mir aber jede Gelegenheit reicht ist, abgelenkt zu werden. Und in Ablenkung ist Rom schon ganz gut. Möchte übrigens in meinem Roman nicht über Rom schreiben. Bin mir auch noch nicht sicher, ob es ein Roman im klassischen Sinn wird. Wobei da die Grenzen ja erfreulicherweise nicht so streng gezogen sind. Kommerziell erfolglose Romane können schon auch genreexperimentierfreudig sein. Und das alles in der Tradition von Arno Schmidt und Frank Schulz nur mit weniger Lesen, dafür mit Bildern. Nette Bilder, weniger Seiten, mehr Pointen. Ein Buchstabengebirge, das nicht bestiegen werden muss. Eines zum Rauffahren mit der geheizten Gondel. Leseabenteuer leicht gemacht und viel dabei gelacht, hätt ich mir gedacht. Und peinlich gereimt ist stets gut gemeint und das eigentlich das Gegenteil von gut, aber egal. Alles mit Garten, Küche und Krimi geht, sagt der Buchmarkt. Okay, ich mach was mit toten Blumen und Essen. Nicht alle Blumen müssen sterben, aber genug. Nicht alles Essen kann man lesen, aber genug. Ja, was ungemein Ungereimtes. Was schwer Verdauliches, trotzdem Blumiges, leidlich Spannendes mit Lokalkolorit und einer Identifikationsfigur. Arbeitstitel: Der Gladiolenflüsterer!

Dienstag, 8. September 2015

Rom rund um die Uhr

Teil 1: Nachtruhe


Um 22 Uhr singen deutsche Burschen „Lebe wohl Ade“. Bier trinken sie ab Mittag. Die Kleinkarierthemdträger der Capitolina zu Rom (CV) sind direkte Nachbarn und haben einen Balkon mit Blick auf die Via Tor Millina.
Gegen 23 Uhr hat man gegessen und kann jetzt endlich gestärkt mehr und lauter reden. Deshalb wird auch die Musik lauter, werden die vier unterschiedlichen Musiken der Lokale in unmittelbarer Umgebung lauter.
Ein vermeintlicher Startenor schmettert Arien. Hunderte Touristenhände spenden Beifall. Ziehorgeltrottel und Geigenärsche spielen in Endlosschleife die immergleichen verstümmelten Melodien von drei bis fünf Ohrwürmern.
Das steigert natürlich den Getränkekonsum. Nun singen auch andere. Die folgenden Stunden sind geprägt von typisch italienischer Innenstadtlebhaftigkeit garniert mit Gegröle aus aller Herren Länder.
Zwischen 0 und 3 Uhr haben leere, klapprige Sackkarren ihren Auftritt. Gegen 3 wird der Glascontainer – den ich am Tag noch nie gesehen habe – geräuscheffektvoll entleert. Zwischen 3 und 4 verschaffen sich Kehrmaschinen Gehör.
Von 4 bis 6 schläft Rom (die Mücken nicht).
Von 6 bis halb 7 stöhnt sich eine Nachbarin im Umkreis von 100 Metern dem Höhepunkt entgegen. Um halb 7 erwachen die Lieferanten-Dreiradtransporter und knattern durch die Gassen. Ab 7 werden Rollläden mit Rumms hochgezogen und rauschen Klospülungen im ganzen Haus. Oh, die Nachbarin stöhnt noch immer (eine andere?).
Gegen 8 werden erste Motorinos gestartet. Einzelne orientierungslose Rollkoffer irren durch die Straßen – willkommene, wandelnde Slalomstangen für die hochtourig fahrenden Mopedler. Und – Ratsch-Rumms – wieder ein Rollladen.
Guten Morgen Bauarbeiter! Was schremmen wir denn heute? Ach, bis 9 bloß mal auf den Gerüststangen rumhämmern? Wer sonst schon wach ist, teilt das auch mit.
Es ist 10: Mein Penis weckt mich auf, er klopft mir auf die Stirn.
Wieder eine römische Nacht überstanden!

Samstag, 5. September 2015

Herbstputz?

Beruhigend, dass Algorythmen mich noch nicht ganz durchschauen. Habe soeben einen FENSTERSAUGER angeboten bekommen. Für streifenfreie Fenster. Nicht nur, dass ich Fensterputzen als eine der gefährlichsten Haushaltstätigkeiten einstufe, es ist meine Meinung nach auch eine der sinnlosesten.
Das Nachbarhaus wird seit Monaten umgebaut, im Innenhof Erdgeschoss wird auch grad der Boden raus gerissen. Putzte ich heute die Fenster, es kostete mich nicht nur viel Zeit und Mühe, es ärgerte mich spätestens morgen.
Außerdem ist so ein Schleier auf den Fenstern eine Art natürliche Gardine. Hell genug ist unsere Wohnung, ein Sichtschutz kann also nicht schaden, wenn wir unsere Erwachsenenspiele spielen. Was ja jetzt, da die Temperaturen langsam wieder angenehmer werden, durchaus wieder möglich ist.
Einen Fenstersauger brauche ich also wirklich nicht. Es sei denn, er ließe sich auch für andere Zwecke verwenden. Aber da tut es der normale Staubsauger auch.
Ach ja, im Übrigen bin ich grad gar nicht zu Hause sondern in ROM.

Montag, 6. Juli 2015

Schmaushausen, Schlumpfhausen, Lamprechtshausen

Lamprechtshaus, das

1) Das "Lamprechtshaus" hat es leider nie zu Berühmtheit gebracht, da das Ruprechtshaus marketingtechnisch erfolgreicher war. Das Lamprechtshaus war das Gewerkschaftshaus der Lämmer, landläufig Lamperln genannt.
Im Lamprechtshaus wurde den Lämmern Recht gesprochen.
Im Lamprechtshaus wurden im Sinne der Lämmer Entscheidungen getroffen.
Das Lamprechtshaus war eine Vorform des Rathauses, des Gemeindeamtes und tatsächlich stehen heutzutag in vielen Orten die Gemeindeämt an der Stelle, an der einst ein Lamprechtshaus stand.
2) Das Adjektiv "lamprechtshausig" ist leider etwas in Vergessenheit geraten. Lamprechtshausig waren einst, ähm, war einst..., jetzt, ähm, hab, ähm, ich, ich's doch tatsächlich...

3) Lamprechtshausen ist die Stille-Nacht-Gemeinde im Flachgau mit dem von der Krone gekürten, schönsten Maibau des Landes. Die Kopftuch- und Goldhaubengruppe ruft zur Ausrückung am 19. Juli auf. Grund: 50 Jahre Jubiläum der Jagdhornbläser.
Diese Gemeinde wächst. Die Mietpreise und die Lokalbahn sind attraktiv. 22 Kilometer nach Salzburg. Der Verkehr geht durchs Dorf. Die berüchtigte Stadler-Kurve ist eine Engstelle.
1934 gab's einen versuchten Nazi-Putsch. Die Aufarbeitung wird nicht wirklich gewünscht. Die Jugend wünscht sich eine Mülltrennunginsel für den Beach-Volleyballplatz.

Und für die Jugend hab ich einen Poetry Slam Workshop im Benediktussaal, im Gemeindeamt von Lamprechtshausen gegeben, weil ein Gemeinderat anrief und ein annehmbares Angebot unterbreitete.

Freitag, 26. Juni 2015

Gemeinwohlorientierungssinnstiftung

DUM wurde ausgezeichnet und bepreist. "Sülzchen mit Kernöl und Blattsalat" Literatur im Kino - die DUM-Reihe - hat - "Frischkäsetörtchen auf geschmorten Paradeiser mit Petersilpesto" - neben der IG Modellbahn Wachau, "Rosa Tafelspitz mit Kartoffelsoufflee und Karotte" dem Hochwasserschutzverein Spitz, dem Kammerorchester Krems "Gebratener Barsch auf Eierschwammerlreis mit Rucola" u. a. Geld (- 25 % Kapitalertragssteuer) und eine Plexiglastrophäe "Asmonte Spitzknöderl mit Jungzwiebelschaum und Ofenparadeiser" erhalten.
Die Übergabe fand in "Marinierte Erdbeeren mit Vanillecreme im Gläschen" Sandgrube 13 in Krems statt "Schokobanane 2.0" und wurde von einem mehrgängigen Menü "Kleiner Apfelstrudel" begleitet. An einschlägigen Getränken fehlte es freilich auch nicht.
Wir freuten uns und nahmen dankend alles an und auf.

Dienstag, 23. Juni 2015

Kohle in der Alten Schmiede

Nein, von Tradition kann man noch nicht sprechen. Aber bemerkenswert ist es schon, dass DUM gestern, am Montag, den 22. Juni 2015 und auch exakt gestern vor sechs Jahren, am Montag, den 22. Juni 2009 in der Alten Schmiede präsentiert wurde.
Nadja warf mit Kometen um sich und entführte ins 17. Jahrhundert
Wir folgten der Einladung von Lena Brandauer, Paul Dvorak und Daniel Terkl gerne und luden unsererseits Nadja Bucher, Christine Teichmann und Elias Hirschl ein, für uns und ein erfreulicherweise (trotz drückender Schwüle) zahlreiches Publikum, zu lesen.
Der Abendablaufplan folgte strikt dem Zeitschriftenaufbau.
Christine antwortete auf Mittelalterliches und beschwor steirisch den Himmel ihrer Oma
Das heißt: Lena führte ein (Editorial), interviewte Wolfgang Kühn und Markus Köhle (an Kathrin Kuna dachten wir laut), es folgten die Textblöcke mit jeweiliger AutorInnenvorstellung, dann der Wortvertreter, dann die besten Seiten (Buchtipps der drei Lesenden) und abschließend Termine der nahen Zukunft (Salon).
Elias schwankte zwischen Psychiatrie, Mathematik, Radfahren und Wildschäden
Wir hoffen natürlich sehr, auch am 22. Juni 2021 eingeladen zu werden, wollten das mit Daniel in der Wunderbar fast schon klar machen, nur leider hatte niemand einen Kalender dabei, der bis 2021 reichte.

Der Chef war zufrieden