Im Rahmen des Chelsea Fringe Festivals Vienna 2014 http://landscapeart.at/ gestalten
Sabine Freitag (Künstlerin)
und Markus Köhle (Autor)
eine Wolpertingerschnitzeljagd mit mehreren Stationen im 7. Bezirk.
Start: 17. Mai 2014, 15 Uhr.
Ort: Salatpiraten, Kirchengasse 44, 1070 Wien
(zweiter Durchgang um 18 Uhr).
Mehr Infos: http://wolpertingerschnitzeljagd.wordpress.com/
Donnerstag, 15. Mai 2014
Montag, 5. Mai 2014
Panoramadrama und Wolgakreuzen
Wehrmacht. Kraftsoff. Orden.
Faszination Technik - Wahnsinn Krieg.
Haubitzen und Felmützen, Heldenhallo und Jubelkitsch.
Gemauertes Bedauern, eine Gräuelorgie in Grau, ein Monument des Schreckens
Was anderes war nicht zu erwarten. Das Panoramamuseum in Wolgograd beheimatet ein Panoramagemälde der Schlacht um Wolgograd, zahlreiche Waffen, Uniformen, und Geschichten (die ich leider nicht nachlesen konnte, weil old-school-museum).
Der Bau entspricht dem, was man sich unter sowjetischer Architektur vorstellt. Die Ausstellung im fensterlosen Erdgeschoß ist passend düster, ein Treppengewinde führt in Lichteres: Elegante Uniformen, Wehmachtsschick und Stalingradmantelschwere.
Das Panoramabild an sich ist ein Schlachtfeldpanorama, ist Kriegsverdichtung, eine Brachialgewaltsturzflut, die da auf einen einbricht. Danach kam mir eine Schifffahrt auf der Wolga gerade recht, zum Revuepassierenlassen von Gesehenem.
Montag, 28. April 2014
Kulturkontakt
Teil des Ö-Tage Programms. Junges russisches Talent jodelt. |
Ich saß still Bier trinkend in der Ecke und ließ die Tage Revue passieren. Ja, ich schrieb und war mir durchaus bewusst, dass es nur eine Frage der Zeit sein konnte, bis irgendeine der Feiernden zu mir schwappte und... ich sollte recht behalten. Ihre Kontaktaufnahme war überschäumend freudig, ich verstand natürlich kein Wort, übersetzte aber wie folgt: "Heute ist ein schöner Tag, heute ist ein Feiertag. Wir trinken und tanzen und wir würden gerne mit dir - schöner fremder Mann - trinken und tanzen. Denn du schaust etwas melancholisch in dein Bierglas und scheinst so in dich gekehrt. Lass los den Kugelschreiber und fass an meine Hand! Sie wird dich sicher auf die Tanzfläche geleiten und dann lassen wir uns dort einfach gehen, okay?"
Teil der Abendmahlunterhaltung. Pornodance von talentierten Studierenden |
Musical-Duett mit hohem Schmalzfaktor zur Essensablenkung |
Was macht die Frau da? |
"Russki kulturni" hämmerte sie dabei auf mich ein. Ich - gestisch behindert - wusste mir nicht mehr zu helfen und rief: "Hilfe!", was natürlich niemand verstand bzw. eher als Freudenausruf denn als Stoßseufzer (und schon gar nicht als wirklichen Hilfsanspruch) interpretierte.
Ihr war ernst, mir war ernst.
Sie schwitzte, mir wurde heiß.
Sie ließ nicht locker, ich intensivierte mein Wimmern, in der Hoffnung ihr dadurch zu bedeuten, dass ich nicht Manns genug wäre, ihr zu genügen.
Die typischen Rollenbilder der russischen Gesellschaft wurden mir ja in den vergangenen Tagen eindrücklich vermittelt. Auch waren die unzähligen Brautpaare, die sich in die absurdesten Posen warfen und an allen nur möglichen Stellen der Stadt fotografieren ließen, nicht zu übersehen. Allesamt blutjung. Ja, das nehmen sie noch ernst, das mit dem Heiraten. Passend dazu meine Lektüre. "Die Kreutzersonate" von Tolstoj (1891 erschienen) Da lebte Tolstoj schon jahrelang in selbst gewählter Armut und versuchte das "christliche Ideal" zu leben. Natürlich toll geschrieben aber von der Aussage her - wie im Nachwort vom Autor untermauter - der komplette Irrsinn. Tolstoj war sich sicher, dass die Menschheit nur durch totale Keuschheit zu retten wäre. Tztztz.
Ich jedenfalls blieb keusch an diesem Abend und sedierte mich weiter, nachdem meine Bekanntschaft mitgekriegt hatte, dass ich ein österreichischer Schlappschwanz und zudem eh schon verheiratet war.
Freitag, 25. April 2014
Wolgogradtag 2
Mein zweiter Tag in Wolgograd
Ich spreche kein Wort Russisch
Und immer wenn ich doch was sag
Klingt das für alle lustisch
Ich spreche kein Wort Russisch
Und immer wenn ich doch was sag
Klingt das für alle lustisch
Wolgogradtag 1
Ich bin ein Viertel der Österreich-Delegation. Es stehen Österreich-Tage in Wolgograd an. Ein Ö-Lesesaal wird eröffnet, es wird wohl reichlich gefestaktet werden. Was ich über Wolgograd weiß (resprektive grad gelesen habe): Wolgograd war mal Zarizyn und Stalingrad, ist Millionenstadt, Verkehrsknotenpunkt und Wirtschaftszentrum.
Die Stadt schmiegt sich ans Wolgaufer und erstreckt sich über sagenhafte 100 Kilometer. 400 Kilometer ist die Entfernung bis zur Mündung des Kaspischen Meeres. 1000 Kilometer sind es bis Moskau. Weiter im Westen ist der Don. Einst herrschten hier die Kosaken und Zarizyn hat nicht mit dem Zar zu tun, das ist Tatarisch und heißt "sari su" (gelbes Wasser).
Gelbes Wasser klingt ungesund - schwarzes Gold lässt Kassen klingeln. Die Gebrüder Nobel sorgten im 19. Jahrhundert für einen Wirtschaftsaufschwung.
Die Stadt war Umschlagplatz, der Fluss die Lebensader - die zu kappen, war das Ziel im Krieg. 1925 (bis 1961) war es die Stalinstadt - Stalingrad. Heute ist Wolgograd eine Heldenstadt.
Die Stadt schmiegt sich ans Wolgaufer und erstreckt sich über sagenhafte 100 Kilometer. 400 Kilometer ist die Entfernung bis zur Mündung des Kaspischen Meeres. 1000 Kilometer sind es bis Moskau. Weiter im Westen ist der Don. Einst herrschten hier die Kosaken und Zarizyn hat nicht mit dem Zar zu tun, das ist Tatarisch und heißt "sari su" (gelbes Wasser).
Gelbes Wasser klingt ungesund - schwarzes Gold lässt Kassen klingeln. Die Gebrüder Nobel sorgten im 19. Jahrhundert für einen Wirtschaftsaufschwung.
Das Hotel Wolgograd: alt, ehrwürdig, zerstört und wiederaufgebaut. Der Delegation Bleibe. |
Sonntag, 20. April 2014
Perun, Daschbog, Semargl und Mokosch
So stell ich mir den Auftrittsort in Wolgograd Foto aber in Wörgl gemacht |
Ja, morgen heb ich ab. Schwechat - Moskau - Wolgograd. Ja, ich bin nervös. Ja, ich hab mich halbwegs vorbereitet und zum Beispiel "Mein russisches Abenteuer" von Jens Mühling gelesen, die Kreuzersonate im Gepäck und hab mir auch einen "Russisch Wort für Wort" Kauderwelsch Sprachführer besorgt.
Um die russische Deklination ("sechsköpfige Monstren" nennt sie Mühling) in den Griff zu kriegen, wird das natürlich nicht reichen. Aber ich werde mich bemühen, freundlich zu sein, regelmäßig zu bloggen und Fotomaterial zu liefern.
Jens Mühlings Buch möchte ich aber an dieser Stelle schon mal allen ans Herz legen. Eine Woche Wolgograd. Eine Millionenstadt, die wohl eher als Stalingrad berüchtigt und bekannt ist. Österreichtage in Wolgograd.
Ich bin gespannt und freue mich auf Unerwartbares.
Samstag, 5. April 2014
Schokomasse und Bergmassive - oder die Kunst der Verführung bei Bergers zu Lofer
Temperierrohr oder der Schokoquell |
Mieze beim Hasenguss |
Wir (dem mit dem Doppelkinn, die mit dem Doppelsinn) produzieren Schokoladenhüter - |
Lachende Hasen und lauernde Formen |
Mieze malt |
Der bekennende Grobmotoriker schaut zu und ist um Schadensbegrenzung bemüht |
Eine runde Sache, ein bunter Ostertrip, eine Fotostrecke mit Mieze Medusa und Markus Köhle am nächsten Donnerstag im Magazin ihres Grauens: NEWS
Montag, 17. März 2014
Verkiesung
Wenn man aufwacht mit dem
Bild eines „schwarz gesandeten Teerpappdaches“ dann weiß man,
dass man von einer Welt geträumt hat, in der man sich schon lange
nicht mehr bewegt aber die man kürzlich – familienbesuchsbedingt –
aufgesucht hat. Teerpappnägel fallen einem dann auch gleich ein und
die Gummiteller die diese von normalen 100er Nägeln unterscheiden.
Seltsame Welt der Träume.
Was da hervorgekehrt wird. Ja, ich habe vor geschätzten 30 Jahren dabei geholfen, das Dach des Holzschuppens mit Teerpappe zu decken. Und ja, den einen oder anderen Nagel habe ich irgendwie (also schon mit einem Hammer) durch die Pappe ins Holz drunter gejagt, wohl mehr schief als recht grad. Und nochmals ja, das Dach gibt es in dieser Form längst nicht mehr, den Schuppen schon (Schuppen sind hartnäckig). Das Dach ist jetzt kiesgeschottert. Was so als Wort betrachtet ja auch was kann.
Was da hervorgekehrt wird. Ja, ich habe vor geschätzten 30 Jahren dabei geholfen, das Dach des Holzschuppens mit Teerpappe zu decken. Und ja, den einen oder anderen Nagel habe ich irgendwie (also schon mit einem Hammer) durch die Pappe ins Holz drunter gejagt, wohl mehr schief als recht grad. Und nochmals ja, das Dach gibt es in dieser Form längst nicht mehr, den Schuppen schon (Schuppen sind hartnäckig). Das Dach ist jetzt kiesgeschottert. Was so als Wort betrachtet ja auch was kann.
Samstag, 15. März 2014
Tierisches Opava
Lange Nacht der kurzen Texte in Opava. Zwei Nächte, zwei Workshops, jede Menge Texte. Tina hat geladen und organisiert - vielen Dank! - und Opava (Troppau) hat sich von seiner sonnigsten Seite präsentiert.
Wien-Breclav-Ostrava-Opava (4 Stunden, zwei Zwischenstopps, ein Radegast). Da ich mich ja momentan mit Wolpertingern befasse (siehe: http://wolpertingerschnitzeljagd.wordpress.com), kam mir das Tierische dieser Stadt sehr entgegen und es entstanden so einige Texte (abseits der Workshops). In den Workshops natürlich auch. Zum Beispiel dieser:
Oh nein - ein WS-Liebesgedicht - oh doch!

O lila Liebe Angelie
und ach du lieber Scholli
Wien-Breclav-Ostrava-Opava (4 Stunden, zwei Zwischenstopps, ein Radegast). Da ich mich ja momentan mit Wolpertingern befasse (siehe: http://wolpertingerschnitzeljagd.wordpress.com), kam mir das Tierische dieser Stadt sehr entgegen und es entstanden so einige Texte (abseits der Workshops). In den Workshops natürlich auch. Zum Beispiel dieser:
Oh nein - ein WS-Liebesgedicht - oh doch!
O lila Liebe Angelie
und ach du lieber Scholli
Ein Hundgedicht wird
das wohl nie
O nein, im Ernst
verroll di
Du Kaktusdepp, du
keine Ahnung
Du
Scheibenkleister-Rasterfahndung
Du
Schokotorten-nachts-Verputzer
Du
moneybankaccount-Benutzer
Du
Wörterbücherschluck-und-schnapper
Du
Stammbaumwurzeln-Schnitt-Abkapper
Du keine Ahnung, was
weiß ich
Ich mach's kurz: Ich
liebe dich!
Oh nein!
Du bist mir mein
Tag-und-Nacht-Vergissmeinnichtstraußbinder
Ich bin dir dein
Sonnenschein-togogogo-Erfinder
Du bist mir mein
Morgenmuffelwegküssdoppelmocca
Ich bin dir dein
Schüttelrüttet-mach-dich-rund-um-locker
Du bist mir mein
Spülmaschinen-ein-aus-Lader
Du bist mir mein
Schnellkoch-Eintopf-satt-Gericht
Bin ich dir am Ende
leicht zu schlicht?
Freitag, 14. März 2014
Schadnager Preisschlager Kwizda ist da!
Zu meiner Zeit lockte man Kinder mit Raider.
Raider oder Mars war die Frage.
Hauptsache irgendwas zäh-pickig-süßes mit Karamell.
Jetzt also Schadnager. Soll sein.
Ist auch ein schönes Wort: Schadnager.
Und auch eine gute Werbung.
Allein diese Farbgebung.
Und dann die Wortwahle: Rattenscharf!
Gesehen bei mir ums Eck in der Haberlgasse.
Ratten nehmt euch in Acht.
Raider geht um, da hilft twix.
Raider oder Mars war die Frage.
Hauptsache irgendwas zäh-pickig-süßes mit Karamell.
Jetzt also Schadnager. Soll sein.
Ist auch ein schönes Wort: Schadnager.
Und auch eine gute Werbung.
Allein diese Farbgebung.
Und dann die Wortwahle: Rattenscharf!
Gesehen bei mir ums Eck in der Haberlgasse.
Ratten nehmt euch in Acht.
Raider geht um, da hilft twix.
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